Die syrische Liga für die Verteidigung der Menschenrechte geht davon aus, dass Jesuitenpater
Paolo Dall`Oglio hingerichtet wurde. Das berichtet die Beiruter Tageszeitung „L`Orient
Le Jour“ in ihrer Wochenendausgabe. Ein früheres Mitglied der Djihadistengruppe „Daech“
habe ausgesagt, dass der aus Italien stammende Pater Dall`Oglio Ende Juli 2013 in
Raqqa hingerichtet worden sei. In der Stadt in Nordsyrien hatte sich letztes Jahr
die Spur des Jesuiten verloren. Dall`Oglio war trotz Warnungen von der Türkei aus
nach Raqqa gereist, um sich dort für die Freilassung mehrerer entführter Journalisten
einzusetzen. Die Terrorgruppe „Daech“ ist 2006 im Irak entstanden; sie setzt sich
für die Bildung eines islamischen Staates ein und bekämpft andere Rebellengruppen
in Syrien. Pater Dall`Oglio ist eine der bekanntesten religiösen Persönlichkeiten
Syriens. In der Nähe von Damaskus hat er ein früheres Kloster (Mar Musa) wiederbelebt
und zu einer auch von Muslimen besuchten Pilgerstätte gemacht. Das Regime von Präsident
Baschar al Assad verwies ihn des Landes, nachdem sich der Jesuit mit Forderungen der
Opposition identifiziert hatte.